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Anzucht 2020 – Blühende Beete von Mai bis November

Einerseits ist Anzucht ja wirklich einfach: man braucht Samen, die man in feuchte Anzuchterde steckt, einen hellen Platz zum Wachsen und fertig. Und andererseits kann es auch etwas komplizierter werden. Nämlich dann, wenn man gern von Mai bis November durchgehend blühende Beete haben möchte aus denen man immerzu üppige Sträuße schneiden kann.

Es ist ein Ausprobieren und Herantasten: ich habe schon zu früh ausgesät, dann bekamen die Pflänzchen zu wenig Licht oder konnten einfach zu lange nicht ausgepflanzt werden. Oder aber zu spät und der erste Strauß ließ bis Juni auf sich warten.

Ich mache die ersten Aussaaten immer zu Hause, dann ab März in einer Gärtnerei in meiner Nachbarschaft. Doch wenn man keine Riesenmengen hat, geht das auch wunderbar auf dem heimischen Fensterbrett.

Jedes Jahr ist anders, das hat auch viel mit Wetter und Klimaveränderung zu tun. Doch einige Regeln gelten für mich mittlerweile jedes Jahr.

Neueste Erkenntnisse:

  • Anfang Februar: Erste Aussaat drinnen, eine Box mit ca. 80 Löwenmäulchen, eine Box mit einer Mischung aus Islandmohn, Hasenohr, Levkojen, Rittersporn und Eukalyptus. Künstliches Licht von 4 Uhr bis 8 Uhr, dann mit Deckel auf den Balkon. Auspflanzen nach dem Pinzieren ca. Mitte April
  • Ende Februar: eine kleine Box mit weiteren Coolflowers (Orlaya, Marokkanisches Leinkraut, Schleierkraut) direkt unter ein schräges Dachfenster, dort reicht das Tageslicht bereits aus
  • Anfang März: große Aussaat in der Gärtnerei. Alle Coolflowers dazu auch Wicken, Kapuzinerkresse und Ringelblumen. Ab jetzt kann man auch porblemlos auf dem Fensterbrett vorziehen.
  • Anfang/Mitte März: Aussaat der Sommerblüher in der Gärtnerei (Astern, Strohblumen, Cosmea, Phlox, Craspedia und Zinnien). Problemlos auch auf dem Fensterbrett. Aktualisierung: heute säe ich meine Sommerblüher erst im April aus! Schaue hier.
Anzucht in der Gärtnerei in Trays

Nun ist also erstmal ein großer Schwung ausgesät und meine tägliche Arbeit besteht darin, die kleinen Blumenbabys zu überwachen: gießen, drehen, mal rausstellen und ab und zu ein wenig streicheln – kling komisch, macht aber wirklich Sinn! Denn durch das Streicheln bewegen sich die Stängel wie draußen durch den Wind und werden dadurch kräftiger und widerstandsfester.

Und so geht es dann bald weiter:

  • Anfang/Mitte April: 2. Schwung aller Coolflowers und Sommerblüher, die zu den One Hit Wondern oder Medium Producern zählen
  • Mitte Mai: 3. Schwung aller Coolflowers und Sommerblüher, die zu den One Hit Wondern oder Medium Producern zählen + 2. Schwung aller Coolflowers und Sommerblüher, die zu den Cut and Come again zählen.
  • Anfang August: Aussaat aller Coolflowers zum überwintern für das nächste Jahr

An diesen Fahrplan halte ich mich mittlerweile und fahre damit sehr gut. Ich trage mir die Aussaat als Erinnerung schon immer zu Jahresbeginn in unseren Tischkalender ein und plane so immer schon einen Vor- oder Nachmittag zur Anzucht ein. Und dann steht den bunten, blühenden Beeten nichts mehr im Weg!

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7 Kommentare

  • Antworten
    Anke
    10. März 2020 at 18:37

    Hallo,
    danke für die total praktische Übersicht! Auch das mit dem Eintragen in den Kalender muss ich mir unbedingt merken – ich vergesse jedes Jahr, zur richtigen Zeit vergissmeinncht in die Beete zu streuen, dabei liebe ich die blauen Wolken im Frühjahr so sehr!
    Aber noch eine Frage zur Anzucht: Wenn ich nicht pinzieren muss, weil ich direkt in die 5×5 cm Erdballen gesät habe, muss ich dann trotzdem vor dem Auspflanzen nach draußen nochmal umtopfen, z.B. weil die Anzuchterde für die Pflänzchen nicht mehr ausreicht?
    Viele Grüße
    Anke

    • Antworten
      Katharina
      10. März 2020 at 20:16

      Ja, das mit dem Kalender ist wirklich praktisch – ohne würde ich es überhaupt nicht schaffen 🙂
      Du brauchst deine Pflanzen nicht umzutopfen, außer sie bleiben sehr lange bei dir drinnen. Aber so sechs Wochen sind in Anzuchterde kein Problem! Du kannst sie auch wenn sie länger drin bleiben statt umtopfen etwas Bioflüssigdünger oder stark verdünte Jauche geben.
      Liebe Grüße,

      Katharina

  • Antworten
    Maike
    10. März 2020 at 20:25

    Hallo Katharina,
    so vielen Dank für den Artikel! Was ich mich noch Frage: ab wieviel Grad kann ich die Blumen denn tagsüber rausstellen?
    LG,
    Maike

    • Antworten
      Katharina
      10. März 2020 at 20:27

      Liebe Maike,
      das hängt von deinen Blumen ab. Sind es Coolflowers können sie auch kältere Temperaturen ab, solange es über null Grad sind, geht das gut. Bei Sommerblühern ist das anders – da würde ich die Blumen ab ca. zwölf Grad tagsüber rausstellen.
      Liebe Grüße,
      Katharina

  • Antworten
    Sabine
    10. März 2020 at 20:45

    Liebe Katharina,
    ach Mensch, wieder so ein toller Artikel von dir! Das ist echt ein super Tipp – ich werde mich gleich morgen mal hinsetzen und die Termin in meinen Kalender eintragen 🙂 Einige “Coolflowers” habe ich bereits, wie du es empfiehlst, schon im Februar ausgesät. Dann folgt nun nächste Woche mal die Sommerblüher und die nächsten Aussaaten schreibe ich mir in den Kalender! Ich mache es das erste mal so, mit mehrmals aussäen und bin mega gespannt auf das Ergebnis!!!
    Viele liebe Grüße,
    Sabine

    • Antworten
      Katharina
      10. März 2020 at 20:46

      Liebe Sabine,
      vielen Dank für deine Worte! Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir ganz viel Spaß mit deiner Aussaat und dann den Blumen 🙂
      Viele Grüße,
      Katharina

  • Antworten
    März 2020 – Aus dem Garten
    4. April 2020 at 19:29

    […] meinem siebten Gärtnerjahr, fleißig aus. Wie ich das in diesem Jahr genau mache könnt ihr hier […]

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