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No-Dig Rahmenbeet anlegen

Ich habe hier auf dem Blog ja bereits in verschiedenen Artikeln über das No-Dig-Prinzip geschrieben. Es ist einfach eine super Art, das Bodenleben nicht zu stören, bzw. noch zu verbessern, und sich wenig Arbeit zu mache – für ein Jahr.

In einigen reinen Schnittblumenbeeten arbeite ich dabei meist mit Bändchengewebe, in Staudenbeeten teilweise mit Papier und Holzhäcksel und für Einjährige Beete benutze ich gern Papier und ein Kompost-Erdgemisch. Das ist immer abhängig von meinem Boden, seinen Nährstoffen und den Blumen, die ich pflanzen möchte.

Doch wenn der Boden komplett voll ist mit fiesen Wurzelunkräutern lege ich Pappe auf die Erde und setze einen Holzrahmen auf. Da ich an dieser Stelle den Boden also gar nicht bearbeite, nennt man das “No-Dig”, nicht graben. Ich berühre den Boden nicht, ich setze nur etwas oben drauf.

Im hinteren Bereich meines Gartens gibt es zum einen viele Brombeerausläufer und zusätzlich super viel Winde und Ackerschachtelhalm. Die schieben sich permament durch die Löcher im Bändchengewebe, deswegen bin ich hier dazu übergegangen, quadratische Holzrahmen zu bauen und diese einfach auf die Erde zu setzen.

Schritt 1

Schneide Holzlatten so zurecht, dass sie zu deinem Beet passen und nagele sie zusammen. Kleide nun den Rahmen mit Papier oder Pappe aus. So dick, dass die Wurzelunkräuter bis zum Herbst nicht durchkommen, aber auch nicht zu dick, damit Wasser noch gut abfließen kann. Diese Pappe löst sich im Laufe des Jahres auf. Doch bis dahin sind die darunterliegenden Wurzelunkräuter in meinen Beeten bereits abgestorben.

Schritt 2

Befülle nun das Ganze danach mit einem lockeren Erdgemisch. Abhängig von den Nährstoffen dieser Erde kannst du Kompost hinzufügen. Das kann optimalerweise dein eigener sein, aber bei den Mengen, die ich brauche, kaufe ich auch etwas dazu. Das Erdgemisch sowie den Kompost kaufe ich Lose bei unserer Mülldeponie. Das ist nicht optimal und selbst gemacht, aber ich habe keine andere Möglichkeit und so kenne ich zumindest genau die Zusammensetzung und Nährstoffe der Erde. Dazu ist sie samenfrei. Im Laufe des Sommers fliegen zwar einige Samenbeikräuter rein, aber die lassen sich superschnell rausharken.

Dieses Erdgemisch ist nun rein – doch von Lebewesen. Damit das nicht lange so bleibt, schmeiße ich immer ein paar Regenwürmer hinein, wenn ich sie an anderer stelle finde (auch eine super Aufgabe für Kinder).

Schritt 3

Bepflanzen: nun kannst du einfach in die frische Erde deine kleinen Blumen setzen. Für Stauden eignet sich dieses Beet nicht, da das Pflanzloch zu tief wäre. Aber Vorgezogene Einjährige oder auch eine Direktsaat zb mit Sonnenblumen ist perfekt.

Schritt 4

Jetzt kommt wie immer das Mulchen: ob mit einem Bändchengewebe, Heu, Stroh, Häckseln oder Kompost ist abhängig von deinem Boden und den Pflanzen, die du setzt.

Zusammenfassung:

Den Aufwand, den das Bauen und Befüllen eines Rahmenbeetes macht, hat man ruck zuck wieder drin, da man den Rest des Jahres mit dem Beet wirklich gar keine Arbeit mehr hat. Bei diesem recht kleinen Beet für Strohblumen habe ich einfach Bauholzreste, die noch im Garten lagerten zugesägt und per Hand zusammengeschraubt.

Das Papier stammt von einer großen recycelten Packpapierrolle, die ich geschenkt bekommen habe. Die Ladung Erdgemisch von der Deponie kostete knapp 3 Euro. So vielen also kaum Kosten an.

Ich habe bereits ein anderes, größeres Rahmenbeet, in dem meine Cosmeen wachsen. Das steht nun schon seit drei Jahren im Garten. In jedem Frühjahr schaufele ich ca. 20 bis 30 cm der obersten Erdschicht raus, lege eine neue “Beikraut-Sperre” aus Papier oder Pappe ein und befülle das Beet wieder mit einem Gemisch aus der alten Erde und neuem Kompost. Auch das ist natürlich einmal Arbeit, aber es lohnt sich doppelt und dreifach – das Beet kann ich quasi den Rest des Jahres ignorieren und brauche nur noch zum Ernten vorbei kommen.

Die Blumen in diesen Rahmenbeeten fühlen sich super wohl, weil sie ganz ungestört wurzeln können und die Erde sehr locker und nährstoffreich ist. Am Ende des Jahres lasse ich die abgeernteten Einjährigen einfach stehen und kümmere mich erst im zeitigen Frühling wieder um das Beer. Da ich hier nur Sommerblüher pflanze, mache ich das meist erst Anfang Mai, wenn es schon wärmer ist.

Der einfach Holzrahmen wird auf die unbearbeitete Fläche gesetzt
Der Rahmen wird mit Pappe oder Zeitungspapier ausgelegt
Nun wird der Rahmen mit feinem Kompost befüllt.
Nun ist das neue Beet komplett Beikraut-frei und bereit zum pflanzen

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9 Kommentare

  • Antworten
    Marianne
    20. Juni 2021 at 11:17

    Hallo Katharina, das ist ja echt eine sehr einfach Möglichkeit für Nodig! Ich habe wie du so Ecken, wo einfach wahnsnnig viel heftiges Unkraut ist. So ein Rahmen muss ich unbedingt ausprobieren. Ich habe auch noch ganz viel Holz rumliegen und werde es gleich mal nächste Woche ausprobieren. DANKE!!!

  • Antworten
    Alessandra
    30. Juni 2021 at 22:56

    Hallo Katharina,
    Wie ist deine Erfahrung mit Kompost von der städtischen Deponie, hattest du schon mal mit Wachstumsproblemen zu kämpfen? Habe dieses Frühjahr auch einige Beete so angelegt, bei uns gibt’s den Kompost sogar kostenlos. Musste dann leider feststellen, dass der Kompost noch sehr frisch und zu heiß war, meine Setzlinge sind nicht weiter gewachsen und haben recht schnell ihre Blätter verfärbt. Habe nach paar Wochen alles wieder ausgegraben und die Pflanzlöcher mit Blumenerde verbessert, darin geht’s jetzt. Werde die Beete für nächstes Jahr schon diesen Herbst anlegen, dann ist bis zum Frühjahr hoffentlich alles fertig ausgereift. Man lernt nie aus 😅 dein Blog ist so eine große Bereicherung, vielen Dank dass du dein Wissen mit uns teilst!

    • Antworten
      Katharina
      2. Juli 2021 at 11:44

      Hallo Alessandra,
      ja, das ist auf jeden Fall ein Problem. Am besten ist es natürlich, man bekommt seinen kompost von einem “Bauern seines Vertrauens” 🙂 Aber den habe ich hier in der Stadt leider auch nicht. Deswegen kaufe ich ihn bei der Deponie. Wie du sagst, ist er oft noch nicht “reif” und riecht auch “streng”. Ein guter KOmpost sollte natürlich auch gut riechen. Wenn ich das Beet direkt verwende mische ich meinen eigenen Kompost mit dem zugekauften. Ansonsten ist es super, wie du sagst, den Kompost bereits im Herbst auszubringen, vielleicht sogar mit luft- und wasserdurchlässigem Vlies abzudecken und fertig reifen zu lassen. Dann ist die Wasseraufnahme auch meist deutlich besser.
      Ich habe das Rahmenbeet nur mit hallbreifem Feinkompost von der Deponie aufgefüllt und direkt bepflanzt – hat trotzdem gut geklappt… Hängt sicher auch vom Kompost ab…
      Ganz liebe Grüße und viel Erfolg!

  • Antworten
    Jessica
    14. Juli 2021 at 9:21

    Liebe Katharina,

    meinst du , dass ich damit auch Erfolg auf einem steinigen Boden habe? Würde gerne Palettenrahmen benutzen und somit ca. 20 cm an Höhe gewinnen. Möchte irgendwie die Arbeit umgehen, all die Steine rauszusuchen.

    • Antworten
      Katharina
      14. Juli 2021 at 12:06

      Ja, das kann ich sehr gut verstehen! Der boden sollte auf jeden Fall durchlässig sein, also keine Steinplatten. Bei 20cm kannst du dann nur Einjährige Pflanzen, alles andere wurzelt zu tief. Liebe Grüße

  • Antworten
    Theresa
    10. September 2022 at 12:20

    Ich habe in diesem Jahr auch Rahmenbeete angelegt und fast alle einjährigen Schnittblumen darin gepflanzt. Ich war vom Kompost aus der Deponie anfangs begeistert, doch er speichert das Wasser wirklich schlecht. Hab ebenfalls im Jahr noch Blumenerde dazu gegeben…

    Jetzt meine Frage: Du nimmst Erde aus den Beeten heraus, legst wieder die Pappe/Das Papier unten hinein und nimmst dann die „alte Erde“ und neuen Kompost? Es tut mir je fast leid drum, die Blumen werfen gerade ihre Samen ab und könnten im nächsten Jahr bestimmt wunderbar von alleine wachsen…. Wie handhabst du das?

    LG und deine für deinen Input!

    • Antworten
      Katharina | Aus dem Garten
      11. September 2022 at 19:06

      Liebe Theresa,
      das kann ich gut verstehen! Es kommt auf die Sorte an, würde ich sagen. Wenn es Blumen sind, die nicht nur ihre Samen abwerfen, sondern sich tatsächlich auch zahlreich vermehren, würde ich es drauf ankommen lassen und alles so lassen. Dann kannst du im kommenden Jahr etwas neuen Kompost oder Hornmehl dazu geben und hoffen, dass die Wurzelunkräuter schon so weit zurückgedrängt wurden, dass du kaum Probleme mit ihnen haben wirst!

  • Antworten
    jutta
    2. Oktober 2022 at 15:00

    Hallo Katharina, dass die Methode arbeitssparend ist, leuchtet mir ein. Aber das Bodenleben verbessern? Wenn die Sperrschicht aus Papier so dick ist, dass Quecke und Giersch sie nicht überwinden können, dann werden sich auch die Regenwürmer schwer tun und kleinere Bodenlebewesen erst recht. Wenn du die obersten 20 – 30 cm Erde im Frühjahr weg schaufelst, um die Unkrautsperre auszutauschen, dann drehst du die Erde mehr um, als man das beim klassischen Umstechen je tun würde. Du hast in den Beetrahmen also ähnliche Bedingungen wie in einem Blumentopf: in mehr oder weniger großen Abständen ausgetauschtes Substrat ohne Verbindung zum Boden. Für viele Pflanzen passt das schon. Sie wachsen ja auch in Töpfen oder Balkonkästen, aber das Bodenleben oder die Humusbildung förderst du damit nicht.

    • Antworten
      Katharina | Aus dem Garten
      3. Oktober 2022 at 17:20

      Liebe Jutta,
      ich lasse die Erde meist in den Rahmenbeeten und gebe über die Jahre nur Kompost hinzu. Die Pappe verrotet und die Wurzelunkräuter darunter haben sich dann über die Zeit deutlich erringert, teilweise habe ich agr keine mehr. Wenn ich die Erde doch mal asutausche ist die Erde darunter voller Regenwürmer und sehr humos. Ich kann immer nur aus meiner Erfahrung sprechen. Schau doch mal bei Charles Dowding auf Youtube. Der ist ein großer Ni-Dig- sowie Bodenleben- und Kompost-Experte.
      Viele Grüße,
      Katharina

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