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Winteraussaat

Welche Sorten sich dafür eignen

Manche Blumen mögen einen Kältereiz, um verlässlich zu keimen. Das bedeutet, die Samen fühlen sich pudelwohl, wenn es nach der Aussaat für ein paar Tage richtig kalt wird, gern auch frostig. Dazu gehört jedoch nicht jede Cool Flowers, bzw. müsste man das mal testen. Ich habe bisher sechs Sorten erfolgreich ab Neujahr draußen gesät:

  • Mohn
  • Rittersporn
  • Wicken
  • Bupleurum/Hasenohr
  • Bells Of Ireland/Muschelblume
  • Cerinthe

Ich las, man solle die Samen für die Frühjahrsaussaat deswegen am besten erstmal für eine Woche in den Tiefkühler legen. Dann die Samen in einen Zipperbeutel legen, etwas Wasser dazu tun, die Samen massieren, um die Oberfläche anzurauen und sie anschließend für eine Woche in den Kühlschrank legen. Dann seien sie bereit zur Aussaat. Puh, ganz schön viel Aufwand… Doch dann entdeckte ich die perfekte Alternative!

Winter Sowing!

Vom sogenannten “Winter Sowing” las ich das erste mal in der amerikanischen Flowerfarming-Gruppe auf Facebook und ich war sofort neugierig: hier sät man die Samen einfach in Plastiktöpfe mit Aussaaterde und stellt diese schon ab Januar nach draußen. Das wars! Es war so einfach und ergab so viel Sinn: statt die Prozesse des Aufrauens, Kühlens und Gefrierens künstlich nachzuahmen überließ man dies der Natur!

Anleitung

Ich probierte es im letzten Februar gleich aus, säte Rittersporn und Islandmohn in kleine Töpfe mit feuchter Aussaaterde und stellte sie auf den Balkon. Eine Woche, zwei Wochen – es tat sich nichts. Doch dann, Anfang März, etwa vier Wochen später, sah ich die ersten kleinen grünen Pflänzchen. Sie wuchsen kräftig, grün und buschig, viel besser, als bei mir drinnen. Ich war begeistert!

Und so säe ich nach der Herbstaussaat das nächste mal im Januar und Februar draußen in kleinen Töpfen und dann ab Februar erst im Haus. Die Natur zeigt wieder mal, wie es geht und die Blume entscheidet selbst, wann es der richtige Zeitpunkt ist.

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33 Kommentare

  • Antworten
    Tamara
    16. Januar 2020 at 20:00

    Vielen Dank für den tollen Tipp! Holst du die Aussaat dann im Februar nach drinnen oder bleibt sie permanent draussen? Liebe Grüsse aus Südbaden

    • Antworten
      Katharina
      18. Januar 2020 at 13:58

      Liebe Tamara,
      ich lasse die Pflanzen draußen. Außer es wird richtig, richtig frostig, also kälter als -5 Grad, dann hole ich die Wicken rein.

  • Antworten
    Katja
    16. Januar 2020 at 20:31

    Liebe Katharina, könnte man auch direkt säen? Was ist der Vorteil von den Töpfen?

    • Antworten
      Katharina
      18. Januar 2020 at 13:59

      Liebe Katja,
      ja, man kann auch direkt säen, ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass meine Samen zuverlässiger keimen, wenn ich sie in Töpfen habe. Vielleicht pickt sie im garten doch mal ein Vogel weg oder die Schnecken sind ganz schnell. Außerdem kann ich die Pflanzen dann später genau an die Stelle setzen, wo ich sie gerne hätte und habe keine Lücken…

  • Antworten
    Gabi
    17. Januar 2020 at 7:15

    Hallo, und wenn die Pflanzen nun ganz klein in den Töpfen sind- was mache ich dann? Wann und wie setze ich sie um in mein Beet? Oder soll ich die Samen einfach direkt im Winter ins Beet streuen? Mit oder ohne Anzuchterde? Lieben Gruß, Gabi

    • Antworten
      Katharina
      18. Januar 2020 at 14:02

      Liebe Gabi, ich säe in Töpfe in Anzuchterde. Du kannst es natürlich auch mit Direktsaat versuchen, ich mache jedoch bessere Erfahrung mit Töpfen. Die Pflanzen wachsen ja in dieser Jahreszeit sehr langsam, bis sie große genug sind, also so 5cm, kann man sie schon gut ins Beet pflanzen. Bei mir ist das meist im April der Fall. Wird es nochmal sehr frostig, lege ich Tannenzweige darüber. Liebe Grüße!

  • Antworten
    Tanja
    19. Januar 2020 at 12:57

    Liebe Katharina, stehen die Töpfchen dann „open air“ oder in einem unbeheizten Gewächshaus oder Folientunnel oder unter einem Vlies oder ähnliches…? Liebe Grüße, Tanja

    • Antworten
      Katharina
      20. Januar 2020 at 13:50

      Liebe Tanja, bei mir stehen die Töpfe “open air”, einfach draußen und bekommen so Wind und Wetter mit. Deswegen dauert es mit der Keimung manchmal auch etwas länger oder eben kürzer. Viele Grüße!

  • Antworten
    Rittersporn – Aus dem Garten
    20. Januar 2020 at 14:07

    […] sät sich der Rittersporn schönerweise selbst in meinem Garten aus und ich säe ihn dazu noch per Winteraussaat […]

  • Antworten
    Januar 2020 – Aus dem Garten
    28. Januar 2020 at 10:56

    […] ganz nachhaltig ohne Energieverschwendung klappt es mit der „Winteraussaat„. Das mache ich Mitte Januar. Im Artikel gibt es eine genaue Anleitung […]

  • Antworten
    Eva
    1. Februar 2020 at 8:39

    Liebe Katharina,
    inspiriert durch deinen Beitrag, hab ich die Winteraussaat jetzt auch mit Islandmohn ausprobiert. Und Wicken sollen auch noch folgen 🙂 Bei dir auf dem Blog gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Das gefällt mir 🙂
    Liebe Grüße. Eva

    • Antworten
      Katharina
      6. Februar 2020 at 9:58

      Liebe Eva, vielen Dank für deine Worte, das freut mich! Dann wünsche ich dir viel Erfolg mit Mohn und Wicken!

  • Antworten
    Anke
    12. Februar 2020 at 18:15

    Hallo,
    das ist ja alles so hochinteressant!
    Jetzt habe ich mal zwei Fragen zur WInteraussaat:
    Eigentlich müsste Daucus dara doch auch für die Winteraussaat geeignet sein, da sie ja auch einen Kältereiz zur Keimung braucht. Wie hast du ie bisher gesät?
    Und kann ich für die Winteraussaat die Samen auch in Erdballen säen? Habe mit gerade ein Presse gekauft und möchte sie natürlich auch gern einsetzen 🙂
    Vielen Dank und herzliche Grüße!
    Anke

    • Antworten
      Katharina
      12. Februar 2020 at 19:58

      Liebe Anke,
      ich habe Daucus bisher nur normal drinnen vorgezogen und dann ausgepflanzt. Probiere es doch einfach mal und berichte sehr gerne! Ich habe bisher nicht so gute Erfahrungen mit den Ammi-Sorten gemacht, da sie so schlecht halten, egal wann ich sie schneide… Aber sie sind wunderschön! Du kannst natürlich auch Erdballen für die Winteraussaat nehmen. Dann dürfen sie allerdings höchstens Nieselregel abbekommen, denn bei stärkerem Regen (oder im schlimmsten Fall Hagel) würden sie wahrscheinlich kaputt gehen… Ich lasse meine Töpfe einfach ohne Schutz draußen, aber wenn du ein Vordach hast oder ähnliches sollte es kein Problem sein 🙂

  • Antworten
    Anke
    25. Februar 2020 at 10:50

    Hallo Katharina,
    vielen, vielen Dank für diesen tollen Tipp!!! Ich wäre nie darauf gekommen, Samen einfach schon im Januar oder Febraur draußen in Töpfe zu säen! Ich habe es gleich ausprobiert, als ich es bei dir gelesen habe. Mit Ritterspornsamen, die ich noch vom letzten Jahr hatte – udn es hat wirklich geklappt!!! Also zwar erst jetzt, so sechs Wochen später, aber die Samen keimen! Ich hatte wirklich viel weniger Arbeit damit, als wenn man das auf der Fensterbank macht, mit immer Feucht halten und so. Das mache ich jetzt jedes Jahr!!! 🙂 Liebe Grüße, Anke

    • Antworten
      Katharina
      25. Februar 2020 at 10:51

      Liebe Anke,
      ach das freut mich ja! Mein Rittersporn zeigt tatsächlich auch die erste Keimung! Du hast recht, es dauert wirklich lange, quasi doppelt so lange wie im Hause, aber dafür schmeißt man einfach die Samen raus und braucht sie um nichts mehr kümmern 🙂 Liebe Grüße, Katharina

  • Antworten
    Hedi Gruber
    23. März 2020 at 15:55

    Liebe Katharina,

    meine Wintersämlinge sind gut aufgegangen und wie immer sehr gedrungen und gesund. Meine Frage: wir erwarten jetzt einige sehr kalte Nächte (-5 Grad), soll ich das Kistchen besser auf dem Balkon an die Wand oder gleich in den kühlen Keller stellen, oder wie bisher im Freien lassen?

    • Antworten
      Katharina
      24. März 2020 at 9:34

      Liebe Hedi,
      toll, dass die Winteraussaat bei dir so gut geklappt hat! Das freut mich 🙂 Wenn es so frostig wird würde ich die Sämlinge nachts reinholen und morgens wieder rausstellen. Es ist auch von Blume zu Blume unterschiedlich – Rittersporn und Wicken sind wirklich sehr unempfindlich und könnten draußen bleiben. Levkojen und Löwenmäulchen hingegen leiden ab -1/ -2 Grad schon ein wenig…
      Ganz viele Grüße,
      Katharina

  • Antworten
    Hedi Gruber
    24. März 2020 at 9:54

    Liebe Katharina,
    das ging aber schnell – vielen Dank! Ich habe es riskiert, das Kistchen draußen zu lassen (sehr geschützt an der südseitigen Hauswand hinter einem blattlosen Strauch), es hatte wohl nur ein paar Grad minus. Alles schaut gesund aus. Übrigens: Petersilie aus der Wintersaat bleibt die ganze Saison gesund und wächst üppig. Am Fenster schaffe ich das nie.
    Viele Grüße
    Hedi

  • Antworten
    Evelyne Mathis
    12. Februar 2021 at 16:16

    Liebe Katharina,
    Denkst du das klappt auch mit Päonienmohn, Orlaya und Kornblumen?
    Denkst du ich könnte die jezt draussen anziehen??

    Danke für deine Hilfe

    • Antworten
      Katharina
      14. Februar 2021 at 20:48

      Liebe Evelyne,
      ich würde jetzt drinnen aussäen und erst rausstellen, wenn die Pflänzchen schon ein bisschen kräftiger sind. Ich säe draußen im Herbst, dann keimen die Samen in der noch warmen Erde und sind dann kräftig genug zum überwintern. Hilft dir das so weiter? Liebe Grüße, katharina

  • Antworten
    Tea Lewke
    28. Februar 2021 at 20:16

    Hallo – ich schüttele die Samen gleich von der Mutterpflanze im November aus – klappt prima
    Auch mit Klatschmohn, Jungfer im Grünen, Ringelblumen
    So macht es wohl auch die Natur 🤣

    • Antworten
      Katharina
      3. März 2021 at 10:35

      Ja, das geht auch. Bei mir versamt sich vieles. Doch eben nicht alles. Deswegen passt eine Kombination aus versamen lassen und selbst aussäen für mich am besten. klatschmohn, Jungfer und Ringelblumen sind ja auch sehr robust und ziemlich inflationär 🙂
      LG
      Katharina

  • Antworten
    Eva
    3. März 2021 at 16:34

    Was für ein wunderschöner Blog! So stimmig und informativ zugleich – wirklich hervorragend gemacht und liebevoll gestaltet. Ich hab eine Frage: Bin noch ziemlich neu im Garten, hab dafür einen sehr großen “geerbt”. Ich würde gerne ein ziemlich großes “Beet” (eher Wiese), das weiterweg liegt, gestalten und hab dafür auch schon passende Samen gefunden (und bestellt). Eigentlich wollte ich direkt aussäen (Mohn zb.) aber da das Beet 60 Meter vom aktuellen Gießloch entfernt ist, wollte ich doch einiges in Töpfen ansäen – nicht, dass sie mir vertrocken. Jetzt hab ich überlegt, ob ich nicht einfach zwei, drei Kartons 30x20cm (oder so) mit Erde fülle und quasi XXL-Anzuchtboxen mache, die ich dann einfach in die Wiese setze, wenn mir die Sämlinge robust genug erscheinen. Den Boden kann ich ja einwässern, das rottet dann schon weg, denk ich. Oder aufschneiden. Dass der Karton dann vielleicht noch sichtbar ist, macht mir nix, ich will vor allem auch eine Selbstaussaat erreichen, bzw. im Herbst dann selber genügend Samen ernten. Meinst Du, das wäre einen Versuch wert?
    Danke!!

    • Antworten
      Katharina
      5. März 2021 at 7:50

      Liebe Eva,
      vielen Dank für deine Worte – das freut mich wirklich sehr doll! Das hört sich spannend an! Die Problematik die ich nur sehe ist: wenn du die Samen gießt, wird sich die Pappe langsam auflösen. Ich weiß nicht, ob sie bis zum Auspflanzen hält, wenn sie nass ist, vielleicht sollte man sparsam nur oberflächlich den Samen feucht sprühen. An sich aber eine praktische Idee! Mohn keimt ja auch recht schnell – probier es doch mal aus! Und berichte gern 🙂

  • Antworten
    Simona Majsniarová
    20. Dezember 2021 at 10:46

    Hallo liebe Kathrin, ich habe dein Blog entdeckt und bin hin und weg 🙂 soooooo wunderschön.Da sieht man, dass du über alles liebst was du hier machst .Ich hätte gleich eine Frage zu den Winteraussaat.Ich habe nämlich vergessen die zweijährige Blumen auszusäen.Zum Beispiel geht es um Lunaria annua,Da gehen die Meinungen auseinander.Manche meinen sie rechtzeitig im Frühjahr auszusäen und sie blüht noch im selben Jahr.Die anderen natütlich ganz klassisch, im Spätsommer/Herbst auszusäen.Hast du da vielleich schon Erfahrung gemacht ?Ich werde es auch selbst probieren , weil du mich so inspiriert hast 🙂 ganz herzliche Grüsse aus der Slowakei.Simona

    • Antworten
      Katharina | Aus dem Garten
      20. Dezember 2021 at 11:10

      Liebe Simona,
      ich habe Lunaria schon sehr früh ausgesät und sie hat im selbsen Jahr geblüht. Mit etwas Glück versamt sich ab dann von selbst und du musst nichts mehr tun. Und wenn sie doch nicht blühen sollte, säst du eben im August nochmal 🙂
      Ganz viele Grüße,
      Katharina

  • Antworten
    Simona Majsniarová
    20. Dezember 2021 at 11:20

    Vielen Dank liebe Katharina :)ich probier´s einfach ein Teil vorzuziehen in der Schale und Teil sähe ich direkt aus .Schöne Grüsse .Simona

  • Antworten
    Andrea Pesch
    9. Januar 2022 at 13:18

    Liebe Katharina, habe heute mal versuchsweise nach Deiner Empfehlung Muschelblume, Rittersporn und Ringelblumen in einer Quickpotplatte draußen in einem Minigewächshaus ausgesät. Bin sehr gespannt, ob daraus was wird. Werde berichten.
    Ich lese Deinen Blog fast täglich. Er ist so wertvoll. Tausend Dank und liebe Grüße
    Andrea

  • Antworten
    Michaela
    3. Dezember 2022 at 7:36

    Hallo Katharina!

    Ich hoffe, du guckst noch in die alten Blogeinträge 🙂 Ich jedenfalls schon 🙂

    Wicken habe ich in den letzten beiden Jahren, inspiriert durch dich, erfolgreich als Winter Sowing gemacht.
    Dieses Jahr möchte ich parallel zu der Direktsaat im Herbst von einjährigem Rittersporn und Mohn Mother of Pearl noch zweimal Winter sowing machen, weil ich glaube, dass die Direktsaat nicht erfolgreich war. Der einjährige Rittersporn hat bei mir noch nie geklappt! Und ich hätte ihn so gerne! Den Mohn hatte ich ins niedrige Ranunkelbeet zwischen die vorgetriebenen Ranunkeln gestreut, aber da waren glaube ich Mäuse und Eichhörnchen, habe nämlich einig Walnüsse dort gefunden…..
    Beim Mohn frage ich mich aber, ob das Umpflanzen funktioniert? Kornblumen hatte ich auch schon mal mit Vorziehen versucht, das war nicht so gut…….

    Ganz liebe Grüße! Und wie immer Danke für deinen Blog, den newsletter und Instagram. Sie sind meine liebsten Nachschlagewerke 🙂

    • Antworten
      Katharina | Aus dem Garten
      3. Dezember 2022 at 11:13

      LIebe Michaela,
      vielen Dank für deine Worte, das freut mich sehr!
      Bei mir hat Mohn noch nie über eine Direktsaat geklappt – das geht nur, wenn er sich selbst versamt. Aber da kommen dann häufig die Sorten wieder, die ich gar nicht will 🙂 Deswegen ziehe ich ihn immer vor. Das Auspflanzen war noch nie ein Problem. Wenn du es mit der Erdballenpresse machst störst du ihn ja auch nicht im Wurzelwerk.
      Viele Grüße,
      Katharina

  • Antworten
    Michaela
    3. Dezember 2022 at 13:07

    Wow! Danke für deine schnelle Antwort! Dann mache ich das 🙂
    Bin schon im Planungsfieber 🙂

    Dir eine schöne Adventszeit,
    GLG Michaela

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