Blumenportraits

Zinnien

Mit Zinnien und mir ist das so eine Sache… Ich habe sie früh entdeckt, gleich als ich mich mit dem Anbau von geinen Schnittblumen beschäftigte und ich bestellte viele unterschiedliche Sorten in Amerika. Vor allem die Züchtung “Benarys Giant”, da sie für den Schnitt super gut geeignet sind.

Sie keimten wunderbar, wuchsen gut heran, auch wenn ich sie sehr stark vor Schnecken schützen musste. Und blühten dann ab Juli auch, wie sie sollten: in Rot, Pink, Weiß, Gelb und kräftigem Rosa. Doch ich war nicht richtig überzeugt. Zum einen gefielen mir die Farben nicht, sie waren mir zu knallig und kräftig.

Aussehen

Zum anderen entsprach ihre Form nicht meiner Ästhetik. Die recht simple runde Scheibe der Blüte erschien mir etwas “altbacken”. Ich mochte lober Blumen, die filigraner, zerbrechlicher und beweglicher wirkten. Und so verabschiedete ich mich für eine Weile von Zinnien, obwohl sie ja wirklich zu den absoluten Klassikern im Blumenbeet zählen.

Doch dann, vor einiger Zeit entdeckte ich bei meiner Samensuche plötzlich zwei neue Sorten, die mich neugierig machten: “Senorita” und “ZInderella” hatten eine ganz andere Form. Erstere leicht gefüllt, mit weicheren Blütenblättern und sehr groß. Die Farbe zwar kräftig, aber ein schöner Ton in leuchtender Koralle.

“Zinderella” hingegen gab es endlich in Pastellfarben! Ich säte “Pink” (was ein helles Rosa ist) und “Apricot” aus. Die Form überzeugte mich sofort. Mit ihren runden, puschelligen Blüten brachten sie eine ganz besondere Textur in jeden Strauß und passten auch farblich perfekt.

Anzucht

Zinnien sind Sommerblüher und Dunkelkeimer. Das bedeutet zum einen, das sie überhaupt keinen Frost vertragen (wirklich gar keinen!) und erst nach den Eisheiligen, ca. Mitte Mai, ausgepflanzt werden dürfen. Deswegen nicht zu früh mit der Aussaat beginnen, frühestens ab Ende März/Anfang April. Ich säe Zinnien immer erts Mitte Mai für eine Blüte ab August. Zum anderen sollten die Samen etwa 0.5 bis 1 cm Anzuchterde bedeckt werden.

Ansonsten ist die Anzucht sehr einfach und unproblematisch. Zinnien haben eine recht hohe Keimquote und keimen nach ca. 5 bis 7 Tagen am besten bei 22 Grad. Die Pflanzen wachsen gleich recht zügig los und müssen ggf. in größere Töpfe verpflanzt werden. Nach der Keimung brauchen Zinnien schnell viel Licht und etwas kühlere Temperaturen bei 18 bis 20 Grad.

In meinem Online-Workshop zeige ich die Anzucht von Zinnien und anderen Sommerblühern Schritt für Schritt, wie natürlich auch das Pflanzen, die Pflege, die Ernte und das Binden.

Pflanzen

Nach den letzten Frösten pflanzt man die kleinen Setzlinge an einen sehr sonnigen Platz. Zinnien mögen es warm und nicht allzu windig. Die Erde sollte sehr locker und am besten schon etwas angewärmt sein. Zinnien mögen eine nährstoffreiche Erde, deswegen muss der Boden ggf. mit Kompost und Hornspänen gedüngt werden.

Zinien sollten pinziert werden. Das bedeutet, dass man den Mitteltrieb entfernt und so die Pflanze zu einem buschigen Wachstum anregt. Dann bildet sie immer wieder neue, lange Stiele aus. Dafür den Trieb oberhalb einer der unteren Blattachsen entfernen, wenn die Blume ca. 20 cm groß ist.

Nach dem Pinzieren breiten sich Zinnien aus und brauchen deswegen einen Abstand von ca. 25 cm im Beet.

Pflege

Für einen aufrechten Wuchs kann man die Zinnien unterstützen, in dem man ein horizontales Netz spannt oder im integrierten Beet kniehohe Bambusstäbchen an ihre Seite steckt und sie festbindet.

Schnitt

Zinnien halten etwa 5 bis 7 Tage in der Vase. Dafür sollten sie am besten früh morgens geschnitten werden, wenn sie noch kräftig hydriert sind. Die Stiele sofort in sauberes Wasser stellen und für eine lange Haltbarkeit den Strauß eher kühl und windgeschützt stellen.

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3 Kommentare

  • Antworten
    Kim
    15. Februar 2024 at 12:47

    Liebe Katharina, ich habe eine grundsätzliche Frage zum Pflanzabstand.

    Wenn die Zinnien 25cm Abstand brauchen, kann ich auf einem Meter 4 Pflanzen setzen?

    Ich habe eine Hochbeet von 2 Meter mal 1 Meter. Könnte also 8 mal 4 Pflanzen also 32 Pflanzen setzen?

    LG Kim

    • Antworten
      Katharina | Aus dem Garten
      4. März 2024 at 21:36

      Liebe Kim,
      zeichne dir am besten Mal dein Beet auf und zeichne dann die Pflanzen ein. Ich vermute, dass die Rechnung nicht ganz richtig ist… Ich vertue mich da aber auch immer und muss zeichnen und rechnen 🙂

  • Antworten
    Kim
    8. März 2024 at 10:58

    Das mache ich. Aber ich verstehe beim Pflanzabstand immer nicht, ist ob jede Pflanze nach rechts und nach links 25 cm braucht und dann die 25 cm der nächsten Pflanzen anfangen, also alle 50 cm eine Pflanze steht. Oder ob alle 25 cm eine Pflanze stehen darf!
    So könnte mein entweder zwei Pflanzen oder vier Pflanzen auf einem Meter pflanzen. (du merkst ich bin verwirrt)

    Vielleicht kannst du mir nochmal sagen, wie du das machst.

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