Durch das Jahr

Mai 2021

Der Mai macht da weiter, wo der April aufgehört hat: es ist weiterhin kalt, windig und verregnet. Den Regen finde ich nach wie vor super, aber die Kälte nervt und das Gärtnern macht manchmal nicht so richtig viel Spaß – kein Wonnemonat Mai in Sicht.

Für die Natur ist jedoch wirklich super: durch die Kälte verdunstet der Regen nicht, alles wird tiefgründig gewässert, die Bäume, Büsche und Pflanzen haben endlich mal wieder Zeit in aller Ruhe und mit viel Saft und Kraft zu wachsen. Meine blühenden Sträucher wie Jasmin, Flieder und Schneball schieben das erste mal seit Jahren richtig lange, frisch-grüne Triebe empor. Letztes Jahr zu dieser Zeit herrschte bereits die erste Dürre. Das freut mich natürlich riesig und macht das Arbeiten im Garten in dicken Wollsocken, mit Schal und Stirnband erträglicher.

Die Blumen nehmen die Temperaturen und den Regen auch dankbar an und meine Ranunkeln stehen dieses Jahr in leuchtender Blüte. Die neue Sorte “Champagner” von Comptoir aus Frankreich irritiert mich erst mit ihren Orangetönen, doch dann verliebe ich mich schnell. Da auch die Ranunkeln in diesem Jahr ca. drei Wochen später blühen, müssen die Dahlien bis Ende Mai warten, um in die Erde zu kommen.

Da ich nicht so viel Platz habe im Garten wechseln sich Ranunkeln und Dahlien ab. Das heißt ich wenn die verblüten Ranunkeln im Mai rauskommen, pflanze ich die Dahlienknollen ein. Ab Ende August treibe ich die Rnaunkeln vor und setze sie dann Ende Oktober wieder ein, wenn ich die Dahlien rausnehme. Das ist immer ein bisschen knapp, aber so ist alles optimal genutzt und ich habe genug Platz.

Ich nehme also die Ranunkeln raus, obwohl sie noch ein paar letzte Blüten haben. Doch diese sind schon kraftlos und bereits das Beet zu räumen. In der Vase halten die letzten Blüten nur noch ca. zwei Tage. Ich hole sie vorsichtig mit dem Unkrautstecher raus (übrigens eines meiner Lieblingswerkzeuge) und schüttele die Erde leicht ab. Dann lege ich sie wie sie sind, mit Erde, Stielen und Blüten in Kisten. Dort trocknen sie nun etwa zwei Wochen. dann schneide ich alles Grün ab und lege sie nach Farben sortiert in kleiner Baumwollsäckchen. Anfang September werden sie dann wieder aus ihrem “Sommerschlaf” geholt und in Töpfen vorgetrieben.

Die Ranunkeln kommen zum Trocknen in Kisten

Die beiden Ranunkel/Dahlien Beete sind jeweils gut 7 qm. Also ca.15 qm für Ranunkeln bzw. Dahlien. Wobei ich auch immer noch viele Dahlien in meine bestehenden Blumenbeete integriere. Kleine Dahlien auch gern in den Vordergrund, wegen ihres schönes Laubs. So schließen sie im Sommer die Lücken, zb von Lupinen, Sterndolden oder Pfingstrosen.

Als die Ranunkeln dann am 10. Mai so richtig aufblühen bin ich mal wieder schockverliebt! Was für ein Luxus jeden Tag nach Lust und Laune diese Schönsten aller Schönen in Hülle und Fülle schneiden zu dürfen? Sie schmücken jeden Raum unserer Wohnung, ich verschenke Sträuße an Freunde und Nachbarn und habe jetzt schon wieder den Wunsch neue Sorten zu bestellen… Das tue ich dann auch Ende Mai, wieder bei Comptoir: noch mehr “Champagner”, dazu als neue Sorten “Pastell-Mix” und “Salmon” – ich freu mich schon drauf!

Ranunkeln mit Apfelblüten und Apfelminze

Und am 15. Mai ist es dann endlich so weit: die Eisheiligen sind vorbei, das große Auspflanzen darf beginnen! Es fühlt sich zwar überhaupt nicht nach Frühling an mit 8 Grad, aber es wird keine Fröste mehr geben und so pflanze ich palettenweise hunderte von Cosmeen, Zinnien und Strohblumen aus. Das macht mir riesig Spaß, weil es so viel mit Gestaltung zu tun hat: welche Farbe möchte ich wo haben, in welcher Kombination. Ich pflanze Cosmeen in einem größeren Beet separat und dann aber auch ganz viel integriert in den Hintergrund.

Die ersten Stauden beginnen dann auch zu blühen: Wolfsmilch, Ehrenpreis und Akeleien machen den Auftakt. Der Flieder bricht auch auf – wunderschön wie immer meine zwei Lieblingssorten “Madame Lemoine” und “Queen of Moscow”. Der lilane Flieder “Andenken an Ludwig Späth” ist noch klein.

Ich dünge alle zwei Wochen mit Brennessel- und Beinwelljauche aus dem letzten Jahr. Ansonsten geht es los mit Jäten – meine zwei Lieblingsgegner Winde und Ackerschachtelhalm sprießen mal wieder in allen ungemulchten Beeten.

Und Ende Mai beginnt dann das große Dahlien teilen und pflanzen. Ich teile meine Dahlien erst im Frühling, da sie zum einen besser überwintern, wenn noch viel Erde an ihnen klebt und zum anderen sehe ich sie die Augen/Austriebe schon besonders gut und weiß besser, wie ich teile. Das dauert natürlich bei sieben großen Kisten mit Dahlienknollen eine ganze Weile, lohnt sich aber. Denn so vermeidet man ein riesiges Dahlienmonster zu bekommen und kann seine Dahlien Jahr für Jahr wunderbar selbst vermehren.

Die Ranunkeln sind raus, die Dhalien mit Kompost und Hornmehl drin. Mein Farbschema im separaten Beet ist Apricot – Weiß – Rosa – Lila. Ich bin so gespannt, wie es aussieht! Das ist ja das tolle an Dahlien: dadurch dass man sie raus nimmt, kann man jedes Jahr aufs Neue mit ihnen gestalten. Zusätzlich pflanze ich noch ca. 20 Knollen integriert in die Blumenbeete zwischen Stauden und Einjährige. Damit kann man sehr gut Lücken schließen, die verblühte Pflanzen hinterlassen, zb Pfingstrosen, Lupinen oder Kornblumen.

Für die sepraten Beete baue ich dann im Juli ein Stützgerüst aus Bambus. Bei den integrierten Pflanzungen ist es sehr wichtig, bei höheren Dahlien direkt einen Stab mit einzupflanzen. Schlägt man ihn erst später in die Erde, kann man damit die Knollen verletzen – und so sieht man auch gleich, wo die Dahlie gefplanzt wurde und bald austreibt und pflanzt sie nich ausversehen noch zu. Auch Schneckenfraß kann ich so genau beobachten und schnell einen Schneckenragen drüber setzen, wenn nötig.

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6 Kommentare

  • Antworten
    Rani
    2. Juni 2021 at 23:30

    Danke für den tollen Beitrag! Zum Verständnis, die Ranunkeln pflanzt du im Oktober vorgezogen ins Bett nach draußen? Nicht ins Gewächshaus? Viele Grüße Rani

    • Antworten
      Katharina
      4. Juni 2021 at 8:26

      Ja genau, ich pflanze sie nach draußen – ich habe kein Gewächshaus. Ich decke sie dann bei Frösten mit Vlies ab. Mehr Infos dazu findest du im Artikel über Ranunkeln. Liebe Grüße, Katharina

  • Antworten
    Moni
    4. Juni 2021 at 8:29

    Liebe Katharina, vielen Dank für diesen Beitrag und das du uns immer so nah an deinen Erfahrungen teilnhemen lässt! Ich freue mich schon immer auf den nächsten Artikel und mache mir Notizen 🙂 Tausend Blumengrüße, Moni

    • Antworten
      Katharina
      4. Juni 2021 at 8:31

      LIebe Moni, das freut mich sehr – es macht mir auch riesig Spaß, meine Erfahrungen hier fest zu halten. Ich schaue selbst immer wieder in die Beiträge der letzten Jahre, um zu schauen, was ich gelernt habe. Viele Grüße, Katharina

  • Antworten
    Sandra
    4. Juni 2021 at 15:36

    Das sind so mega schöne Bilder! Nun sind meine Dahlien alle schon eingepflanzt und ich lese erst jetzt bei dir, dass man sie nicht angießen soll – was ich natürlich gemacht habe 🙁 Es sind tatsächlich einige nicht gekommen. Kann es an dem Gießen liegen? Fürs nächste Jahr weiß ich es jetzt auf jeden fall, danke!! Viele Grüße, Sandra

    • Antworten
      Katharina
      4. Juni 2021 at 15:37

      Hallo liebe Sandra, ja es kann sein, dass die Knollen faulen, wenn man sie zu kräftig angießt/einschlämmt. Aber wer weiß, vielleicht war es auch was anderes. Ich freue mich auf jeden Fall, dass ich dir nun fürs nächste Jahr helfen konnte 🙂 Liebe Grüße, Katharina

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