Blumenportraits

Sommerastern

Es gibt sehr viele Arten von Astern: Winterastern, Schönastern, Herbstastern oder Alpenastern. Aber für mich gibt es im Blumengarten nur eine Sorte, die sich perfekt als Schnittblume eignet: die Sommeraster, Callistephus chinensis.

Sommerastern sind einjährig, sie werden aus Samen gezogen und gehören zu den Sommerblühern, sind also frostempfindlich. Bei den Sommerastern gibt es wiederum auch viele unterschiedliche Formen, Farben und Größen. Meine Lieblingssorte, die hier auch auf den Bilder zu sehen ist, heißt “Duchess Rose”. Die “Duchess-Linie” gibt es in unterschiedlichen Farben und typisch für sie sind die dicht gefüllten Blüten.

Für mich gibt es gleich mehrere Faktoren, die die “Duchess Rose” zur perfekten Schnittblume machen:

Aussehen

Zuallererst natürlich ihr wunderschönes Aussehen: die weichen und runden Blütenbälle, in einem sanften Rosa erinnern mich an die romantische Pfingstorse “Sarah Bernhardt” . Nur das sie eben nicht nur recht kurz zu Pfingsten blüht, sondern zwischen August und September. Die “Duchess Rose” wird ca. 70 cm groß und entwickelt starke Stiele die straff aufrecht wachsen.

Besonderheit

Sommerastern sind “Lichtsensitiv”. Das bedeutet, dass sie beim Wachstum und der Blüte auf die Tageslichtlänge reagieren. Sie wachsen besonder gut und kräftig, wenn die Tage am längsten sind, also im Juni und Juli. Blüten entwickeln sie, sobald die Tage wieder merklich kürzer werden, also ab Mitte August.

Das bedeutet, man sollte Sommerastern zwischen Anfang und Ende Mai aussäen. Sät man früher aus, sind die Tage fürs Wachstum noch zu kurz und sie entwickeln keine langen Stiele. Sät man zu spät aus, bilden sie bereits Blüten, obwohl sie noch nicht groß genug sind.

Ich säe die Duchess Rose wie alle meine Sommerblüher Mitte Mai aus und sie sind wunderschön, groß, gesund mit dicken Blütenbällen.

Anzucht

Viele FlowerfarmerInnen haben die Sommeraster wegen ihrer schlechten Keimquote aufgegeben. Ich verzweifelte auch in den ersten Jahren und war enttäuscht. Doch ich war so verliebt in diese zarten Blumen, dass ich einfach nicht aufgegeben wollte. Nun habe ich verschiedene Tricks für mich herausgefunden:

Viel hilft viel. Die Samen sind nicht teuer, ca. 2 Euro für 150 Samen. Am besten alle Samen aussäen, auch wenn man nur 30 Pflanzen haben möchte. Ich schütte alle Samen in eine Saatschale mit angefeuchteter Anzuchterde. Sommerastern sind Lichkeitmer, also nur auflegen und leicht mit Wasser ansprühen. Die Saatschale nun warm stellen, ca. 20 Grad und nach etwa fünf bis sieben Tagen sollten die Keimung beginnnen.

Die kleinen Setzlinge dann in Töpfe oder Multitopf-Platten pikieren und kühler stellen, ca. 18 Grad. Nun brauchen die Pflanzen sehr viel Licht.

Pflanzen

Sommerastern sind Sommerblüher, sie vertragen keine Fröste. Da man sie am besten eh erst Mitte Mai aussät können sie dann im Juni auch schnell ins warme Beet gepflanzt werden. Durch diese späte Pflanzung können sich die Astern gut ein Beet mit frühen Blühern wie Feldrittersporn oder Jungfer im Grünen teilen.

Ich setze meine Astern recht eng, ca. 18 cm Abstand und das klappt super. Der Boden sollte locker und nährstoffreich sein. Gegebenenfalls sollte er noch mit Kompost verbessert werden.

Pflege

Für einen aufrechten Wuchs kann man die Astern unterstützen, in dem man ein horizontales Netz spannt oder im integrierten Beet kniehohe Bambusstäbchen an ihre Seite steckt und sie festbindet.

Schnitt

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man Sommerastern schneidet. Entweder man schneidet den gesamten Stiel knapp über dem Boden ab und entfernt die kleinen Seitentriebe. So hat man einen sehr langen, kräftigen Stiel mit großer Hauptblüte. Oder aber man entfernt den Mitteltrieb oberhalb der Seitentrieb-Achsen und schneidet später auch die drei oder vier Seitentriebe. So hat man mehrere etwas kürzere Stiele mit kleinerer Blüte.

In meinem Online-Workshop zeige ich diese beiden Schnitt-techniken, wie auch die Pflanzung im Rahmenbeet und das spannen der Stütz-Netze von Sommerastern detailliert und Schritt für Schritt.

Sommerastern sollte man schneiden, wenn sich die Blüten schon etwas geöffnet haben. Da sie super lange in der Vase halten, locker zwei Wochen, ist es aber nicht schlimm, wenn man sie auch etwas später schneidet.

Zum Schluss nun noch zwei Sorten-Empfehlungen (unbeauftragte und unbezahlte Werbung)

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