Der Sommer ist da! In diesem Jahr nicht so turbo heiß und trocken wie in den letzten beiden Jahren, sondern “gemäßigt”, wie die Gärtnerin sagen würde: es ist angenehm warm, ein Mix aus Sonne und Wolken und immer mal wieder ein Schauer. Zwar kein Freibad-Wetter, aber fürs Werkeln im Garten perfekt und das Gießen fällt auch weg.
Im Garten findet nun der Wechsel statt zwischen frischem, frühlingshaftem Grün und warmen, sommerlichen Tönen statt. Der Mohn ist verblüht und die Kornblumen zeigen ihr Blau auch nur noch spärlich. Dafür beginnen die Löwenmäulchen, meine Lieblinge und einjähriger Phlox – ein absoluter Geheimtipp! Der Staudenphlox fühlt sich bei mir häufig nicht wohl, blüht vielleicht mit Glück einmal und löst sich dann über den Winter wieder in Luft auf… Wie auch beim Rittersporn gibt es Gott sei Dank eine Einjährige Variante. Ja, die muss man vorziehen, aber dafür ist sie schneckenresistent und blüht viel länger und kräftiger in ungewöhnlichen Farben, z.B. “Blushing Bride”, “Caramel” oder “Sugaring Stars”.
Im letzten Jahr hatte ich mich eigentlich von Chabaud-Nelken im Anbau schweren Herzens verabschiedet, weil sie so schwierig zu schneiden sind. Doch sie haben sich von selbst versamt und blühen nun wunderschönen unter den Rosen-Hochstämmen. Nun wandern sie also vom Schnittbeet in den hübschen Blumengarten rüber und dürfen nächstes Jahr auf jeden Fall wieder so schön blühen!
Ein weiterer Liebling sind für mich Rudbeckien. Im deutschen sagt man Sonnenhut und denkt gleich an leuchtendes Gelb. Doch es gibt die beiden wunderbaren Sorten “Cherry Brandy” und “Sahara” die seit einigen Jahren schon einen festen Platz in meinem Garten haben. Bzw. nicht ganz so fest, denn sie versamen sich schönerweise fleißig selbst und wandern durch die Beete. Ihr Laub ist puschelig und saftig Grün mit einem schönen kräftigen Blatt und aufrechtem Wuchs. So kann man diese ca. 50cm hohen Schnittblumen auch in den Vordergrund pflanzen, weil ihr Wuchs eben so hübsch ist. Dazu blühen sie erst Ende Juli und den ganzen August durch bis in den September hinein, wo sonst außer Dahlien nicht mehr so viele Farbe ist.
Eine unliebsame Aufgabe ist es, Stützsysteme für Cosmea, Strohblumen und vor allem Die Dahlien zu bauen. Denn nun sind sie noch recht niedrig und man kann gut Seile spannen. Dieses Jahr benutze ich zum ersten Mal Bambusstäbe die ich horizontal spanne, wie sonst die Seile. Denn die Seile haben meist zu stark nach gegeben und das Gewicht der schweren Blüten nicht halten könnne. Mit den Bambusstäben geht es super gut. Sie sind sehr stabil und halten die kräftigen Dahlienstiele gut aufrecht.
Am Ende des Monats beginne ich damit, die ersten Samen zu sammeln: Fingerhut, Glockenblume, Bartnelke und Nachtviole werden direkt schon wieder in Multitopfplatten unter den Apfelbäumen ausgesät und dann im Oktober in die Beete gepflanzt. So blühen sie im nächsten Jahr wieder im Juni.
Bisher ist es noch ruhig hier...